3 Wege-Regalbox Cauchy

Auf Anfrage einen Kunden nach einer 3-Wege Bassreflex-Regalbox/Kompaktbox mussten wir passen. Intertechnik Comet war das einzige was uns einfiel - mangels Lautsprecherchassis jedoch nicht mehr verfügbar.

Nun begann die Konzeptphase. Was erwartet man von einer 3-Wege-Box?
Hier ist sicher ein tief reichender, kräftiger aber sauber spielender Bass zu nennen.

Welchen Wirkungsgrad sollte die Box haben? Hier lässt sich die Physik nicht überlisten. Bei vorgegebenem Gehäusevolumen muss man sich für Wirkungsgrad oder Tiefgang entscheiden.

Deutlich unter 90 dB sollte die Box nicht haben, aber sie sollte (-8 dB) noch ca. 30 Hz erreichen. Denkbare Kandidaten waren:
- Alcone AC 10 HE (90 dB, ab 30 Hz, in 48 Liter)
- BassExciter BX 10 (87,5 dB, ab 30 Hz - in 29 Liter Volumen)
- Eton 11-581 (88 dB, ab 28 Hz, in 37 Liter)
- Eton 8-800/37 HEX (89,5 dB, ab 26 Hz, in 75 Liter - auch etwas zu groß)
- Monacor SPH-300 KE (89,5 dB, ab 27 Hz, in 56 Liter)
- Peerless CSX-257 (88 dB, ab 24 Hz - aber mit 85 Liter Tiefbassabteil zu groß)
- Ravemaster AXX 1212 (89 dB, ab 33 Hz, in 33 Liter)
- Ravemaster TW 3000 (89,5 dB, ab 28 Hz, in 65 Liter)
- Seas WD 215 (88,5 dB, ab 28 Hz, in 45 Liter)
- Visaton W200 S8 (88 dB, ab 32 Hz, in 22 Liter)

Wir entschieden uns für einen Tieftöner in gehobener Klasse, der für 90 dB geeignet ist, den die Kunden bei Subwoofer immer loben: Alcone AC 10 HE. Dazu sollte nun ein Mitteltöner kombiniert werden der dazu passt. AC 5.25 HE-S ist vom Wirkungsgrad nicht ausreichend; daher wurde der AC 6.5 HE gewählt. Beim Hochtöner entschied der Preis mit: die Box sollte nicht wesentlich über 300 EUR kosten.

Später stellten wir fest, dass hochwertige Weichenbauteile den Preis bei einer 3-Wege-Box deutlich mehr heben, als bei 2-Wege-Konstruktionen, die ja keine großen Kondensatoren und Spulen für tiefe Trennfrequenzen benötigen.

Die Trennfrequenz wurde so gelegt, dass sich der Mitteltöner mit den Bässen absolut nicht quälen muss; hier erschien uns 200-300 Hz angemessen. Die Trennung zum Hochtöner wurde auf 2,2 kHz festgelegt; dies war die Grenze, wo man die Resonanz des Hochtöners in der Weichenbeschaltung gerade nicht mehr heraus hörte. Cauchy,

Nun zur Anordnung der Lautsprecher: Am kompaktesten wäre eine Anordnung:
- unten der Tieftöner
- darüber nebeneinander Hoch- und Mitteltöner.

Nebeneinander angeordnete Hoch- und Mitteltöner sorgen aber dafür, dass man ohne Frequenzeinbruch nur in einem sehr kleinen Winkel vor der Box nach links oder rechts hört. Der horizontale Abstrahlwinkel wäre zu klein; die Box muss genau auf den Zuhörer ausgerichtet sein.

Daher wurde die klassische Anordnung: Hochtöner über Mitteltöner gewählt. Der nun frei bleibende Platz daneben wurde für 3 Bassreflexrohre genutzt.

Einige Versuche zu Beugungseffekten wurden noch durchgeführt. Die Frequenzgang wird unebener, wenn der Hochtöner weiter außen sitzt. Dies kommt sicher auch daher, dass dann der Abstand linke Kante zur Kalotte und der Abstand obere Kante zur Kalotte ähnlicher werden. Die Beugungseffekte verstärken ihre Wirkung.

Somit wurde der Hochtöner - optisch ansprechend - genau mittig über den Mitteltöner gesetzt. Wer einen noch ebeneren Frequenzgang wünscht, dem empfehlen wir die Boxenkanten rundum 1 cm abzuschrägen.

Damit war alles festgelegt. Hier die:
- Beschreibung der Cauchy
- die Messwerte der Cauchy
- der Bauplan der Cauchy
... und wie fast zu jeder neuen Box: ein äußerst verlockendes Einführungsangebot

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