Clio Pocket Frequenzgangmessung

Für eine Messung vom Frequenzgang müssen wir ein paar Details beachten und in Clio Pocket einstellen. In diesem Beispiel wollen wir den Hochtöner aus dem Bauvorschlag Peter Mini messen. Wir wollen die volle Auflösung von Clio Pocket verwenden und setzen die Samplingfrequenz auf 96 kHz.

clio pocket screen einstellungenIm oberen linken Bereich (Bild links) von unserem Fenster kann man die Clio Pocket Optionen finden. Den Button drücken und ein neues Fenster Erscheint mit den Optionen.

clio pocket optionen sampling frequenzUns interessiert gleich der erste Reiter ∏General. Hier können wir unter dem Punkt •Sampling Frequency zwischen 48 kHz und 96 kHz wählen. Wir verwenden für einen Hochtöner 96 kHz Samplingfrequenz und bestätigen unsere Auswahl mit OK. Der Messbereich von Clio Pocket ändert sich nun auf 0 - 40 kHz auf der Frequenzskala.

Wenn ihr mit 48 kHz messt, ist der Frequenzbereich 0 - 20 kHz.

Log Chirp:

Für die Messung von einem Frequenzgang verwendet Clio Pocket ein Log Chirp Signal. Clio Pocket spielt zwei mal das Signal ab und berechnet daraus den Frequenzgang.

clio pocket screen log chirpWir wählen im oberen Menübalken die • Log Chirp Analysis aus und teilen den Bildschirm in zwei Fenster. Im ersten Fenster können wir später den Frequenzgang sehen und in der zweiten Hälfte sehen wir die berechnete Impulsantwort von unserer Messung.

Teilen vom Bildschirm:

Der geteilte Bildschirm von Clio Pocket ist besonders hilfreich beim "Fenstern" (Zuschneiden) der Impulsantwort. Wir können im unteren Fenster die Zeit (Anfang bis Ende) der Messung ändern und sehen umgehend die Änderungen bei der Frequenzgang Analyse. Somit können wir schnell und einfach störende Reflexionen finden und diese aus der Messung entfernen.

clio pocket geteilte anzeigeAuf der linken Seite ist der geteilte Bildschirm zu sehen.

clio pocket screen button geteilte anzeigeAuf der rechten Seite ist der Menübalken zu sehen und der Button für den geteilten Bildschirm ist mit einem roten Pfeil markiert.

Jetzt sind wir schon fast am Ziel und können messen. Wir müssen nur noch die Empfindlichkeit vom Mikrofon einstellen.

Dafür habe ich ein Video vorbereitet.

 

Video für die Mikrofon Empfindlichkeit:

Die Ausgangsspannung von unserem Clio Pocket muss noch eingestellt werden. Dazu verwenden wir ein Voltmeter. Das Voltmeter klemmen wir an den Ausgang vom Verstärker parallel zum Chassis. Am Clio Pocket stellen wir einen Sinus Ton mit 1.000 Hz ein und starten den Signalgenerator. Zu Beginn sollten wir mit einem geringen Level starten und das Level kontinuierlich erhöhen, bis wir am Voltmeter 2,83 Volt erreichen.

Bei meiner Messung brauche ich am Clio Pocket eine Ausgangsspannung von 0,162 Volt. Ihr könnt bei euren Messungen auch einfach die Lautstärke von eurem Verstärker erhöhen, bis ihr die gewünschten 2,83 Volt am Multimeter erreicht.

Wir drücken den grüne Play Button in der unteren rechten Ecke und hören unser Messsignal durch den Raum hallen. Ja, leider ist meine Wortwahl nicht rhetorischer Natur. Es gibt in einem kleinen Raum viele Reflexionen und diese Reflexionen können wir auf unserer Messung auch sehr schön sehen. Aber, kein Grund zur Sorge. Clio Pocket kann diese "Störungen" von unserer Messung abschneiden. Der Wermutstropfen bei dieser Aktion ist aber, dass die Messung nicht mehr bis in den unteren Frequenzbereich reicht. Aber zu diesem Problem kommen wir später. Wir wollten ja mit dem Hochtöner anfangen und da brauchen wir den unteren Frequenzbereich erst einmal nicht.

Hochtönermessung mit Clio Pocket:

clio pocket geteilte anzeige ht messungAlso, so sollte eure Messung nach ein paar Handgriffen aussehen. Aber, leider müssen wir bis zu diesem Ergebnis noch ein paar Einstellungen machen. Ja, ich weiß, Einstellung hier und Einstellung da. Aber glaubt mir, es wird zur Routine und es ist immer der gleiche Ablauf. Somit, kann man wirklich schnell zum Ziel kommen.

Was müssen wir mit unserer Messung machen, damit wir zu diesem Ergebnis kommen?

Wir müssen die Messung "fenstern". Was soll der Begriff bedeuten?

Der Begriff "fenstern" kommt vom Setzen der Rahmen um die Messung. Wir setzen einen Eingangs- und Ausgangsrahmen und schneiden den vorderen und hinteren Teil der Messung ab. Somit können wir das reine Signal (ohne Reflexionen) freistellen und Clio Pocket berechnet daraus den Frequenzgang.

Wie geht dieses "Fenstern"?

clio pocket geteilte anzeige ht ohne fensterZeitfenster erstellen und Fenstern in Clio Pocket:

Auf der rechten Seite könnt ihr im oberen Bereich des Bildes, den Frequenzverlauf von dem SEAS Hochtöner 27 TFFNC / G (H1396-04) sehen. Der Hochtöner ist eingebaut in der Peter Mini auf Achse gemessen (0°). Es ist kein Fenster gesetzt und die Messung sieht nicht gut aus.

Im unteren Bereich des rechten Bildes, kann man das unbearbeitete Zeitfenster mit der Sprungantwort sehen.

Jetzt müssen wir den Cursor A clio cursor a aktivieren und den Eingangspunkt clio zeit eingang setzen. Anschließend mit dem Cursor A clio cursor a den Ausgangspunkt clio zeit ausgang auswählen und bestätigen. Schon können wir einen gewohnt "schönen" Frequenzverlauf sehen.

Tipp zum Fenstern:

Wenn ihr auf die Endpunkte der Skala mit der Maus geht und auf die letzte Zahl klickt, könnt ihr direkt einen Wert eingeben. Versucht das gleich einmal auf der Zeitachse mit dem Wert 10 für 10 ms. Die neue Ansicht, macht die Auswahl viel einfacher und ihr könnt die erste Reflexion viel besser erkennen.

Clio Pocket Messungen speichern und exportieren:

Am Ende von unserer Messung müssen wir die Daten speichern und für die Frequenzweichensimulation exportieren. Wir sehen im oberen Balken zwei Symbole mit einer Diskette clio speichern clio exportieren (in 10 Jahren muss ich hier noch schreiben, was eine Diskette ist).

Die erste Diskette clio speichern ist zum Speichern von Daten. Die zweite Diskette clio exportieren ist für den Export der Daten.

Speichern von Clio Pocket Messungen:

Beim Speichern sollte man im Namen immer ein paar Details zur Messung einfließen lassen.

  1. Name vom Lautsprecher
  2. Chassis bzw. Bauteil (Hochtöner, Tieftöner, Subwoofer, Bassreflexkanal oder MIB)
  3. Winkel der Messung multipliziert mit 100
Beispiel für die Namen von Clio Pocket Dateien:

PeterMini 0.crp (Peter Mini Bauvorschlag auf Achse gemessen)

PeterMini 1500.crp (Peter Mini Bauvorschlag unter 15 Grad gemessen)

PeterMini 3000.crp (Peter Mini Bauvorschlag unter 30 Grad gemessen)

PeterMini 4500.crp (Peter Mini Bauvorschlag unter 45 Grad gemessen)

[NAME] Leerzeichen [Winkel*100].crp

Exportieren von Clio Pocket Messungen:

Der Export unserer Daten ist wichtig für die Simulation der Frequenzweiche in anderen Programmen. Wir verwenden im Lautsprechershop LSP CAD von Ingemar Johansson. Dieses Programm ist sehr gut geeignet für vorzügliche analoge Frequenzweichen.

clio pocket exportDie Datei sollte in der maximalen Auflösung von Clio Pocket exportiert werden. Die maximale Auflösung bezieht sich hier auf die Anzahl der Messpunkte die exportiert werden. In unserem Beispiel sind es 2048 Punkte. Die Datei wird im ASCII Text Format gespeichert, damit wir die Daten in andere Programme importieren können.

Wir klicken den Button • To File und sind mit dem Export fertig.

Diesen Vorgang müssen wir für jede Messung wiederholen, die wir in einem Simulationsprogramm verwenden möchten. Also bei unserem Beispiel sind es die Messungen:

  1. Impedanz Tieftöner
  2. Impedanz Hochtöner
  3. 0 Grad Hochtöner
  4. 30 Grad Hochtöner
  5. 0 Grad Tieftöner
  6. 30 Grad Hochtöner

 

Aufbau für eine Messung mit Clio Pocket:

Jetzt habe wir viel über die Bedienung von der Clio Pocket Software gelernt, aber noch kein Wort ist über die Praxis gefallen. Also, wo stelle ich das Mikrofon auf und wie positioniere ich den Lautsprecher.

clio pocket peter mini mikro 1m

Fangen wir mit dem Lautsprecher an. Zum Messen sollte der Lautsprecher in der Mitte der Raumhöhe positioniert werden. Dazu verwenden wir einen Ständer von König & Meyer. Ihr könnt aber auch einen Tisch mit ein paar Büchern oder einen Stuhl verwenden. Der Lautsprecher sollte von jeder Wand mindestens 1 Meter entfernt stehen.

Das Mikrofon stellen wir 1 Meter entfernt vom Lautsprecher auf. Mit einem Metermaß messen wir die Höhe von unserem Lautsprecher. Genauer gesagt, messen wir die Höhe zwischen Hochtöner und Mitteltöner. Dann gehen wir mit unserem Metermaß zum Mikrofon und stellen das Mikrofon auf die entsprechende Höhe ein.

clio pocket peter mini blick mikro grossAnschließend richten wir das Mikrofon auf den Lautsprecher aus. Dabei stelle ich mich immer an das Ende vom Mikrofon-Stativ und ziele mit dem Auge vom Ende des Stativs über das Mikrofon auf den Hochtöner.

Erinnert immer ein wenig an eine Schießübung von der Bundeswehr ;-) . Wenn wir diesen Vorgang beendet haben, messen wir noch einmal alle Abstände und können den Messvorgang starten.

Rechts habe ich euch ein Bild aufgenommen mit dem Blick über Kimme (Mikrofon-Stativ-Ende) und Korn (Mikrofon).

Tipp zum Ausrichten von dem Mikrofon:

Mit einem Kreuz-Linien-Laser kann man das Ende vom Stativ und das Mikrofon und den gewünschten Punkt zwischen den Chassis mit einer Ausrichtung vom Laser genau justieren.

Tipp zum Messen und zum Ausrichten von einem Lautsprecher:

Damit wir die Messungen unter Winkel machen können, haben wir einen Drehteller (TV-Drehteller) gekauft. An den Drehteller haben wir dann die Markierungen für die Winkel geschrieben. Gern könnt ihr auch in 5 Grad Schritten messen.

Tieftönermessung mit Clio Pocket:

Bei der Messung vom Tieftöner gehen wir die gleichen Schritte wie beim Hochtöner noch einmal durch. Also, wir richten unseren Lautsprecher auf die 0° Position aus und schauen über unser Mikrofon ob alles auf einer Achse ist. Anschließend machen wir unsere Messungen und speichern und exportieren unsere Ergebnisse.